Bonn,
17.07.17 Auch wenn
die Therapien immer besser werden und die Heilungschancen steigen, ist die
Diagnose Krebs für Patienten und Angehörige ein Schock. Viele Fragen, aber auch
Ängste, Unsicherheit und ein Gefühl der Ohnmacht stehen im Raum. Die
anstehenden Therapien und das Leben mit der Erkrankung werden nicht nur dem
Körper einiges abverlangen, sondern stellen auch eine enorme psychische
Belastung dar. Die Entwicklung depressiver Symptome ist in diesem Zusammenhang
nicht selten. Eine kostenlose Broschüre vom Bundesverband für
Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V. (BGV) gibt
einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten des Darmkrebstumors sowie damit
einhergehender depressiver Erkrankungen.
Die allermeisten Krebspatienten werden
nicht seelisch krank. Jedoch steigt das Risiko, durch die Krebserkrankung eine
Depression zu entwickeln. Hinweise wie Niedergeschlagenheit, Antriebsschwäche
oder Zukunftsängste werden bei Krebspatienten häufig der momentanen Krisensituation
zugeschrieben. Eine Depression ist jedoch eine eigenständige und ernsthafte
Erkrankung, die behandelt werden muss. Ansonsten steigen – unabhängig von
Verlauf und Therapie der Krebserkrankung – die psychischen Belastungen und der
Leidensdruck. Vor allem in Fällen, in denen die Krebserkrankung trotz Therapie
weiter voranschreitet und damit Lebenspläne verloren gehen, steigt das Risiko, eine Depression zu entwickeln.
Doch was tun, wenn
die Belastung lange anhält und den Alltag beherrscht? Ob eine psychische
Belastung mit vorübergehenden Phasen von Niedergeschlagenheit oder eine
Depression vorliegt, ist für den medizinischen Laien häufig nicht zu
unterscheiden. Angehörige, die Anzeichen einer Depression wahrnehmen, sollten
den Betroffenen ermutigen, einen Arzt anzusprechen. Krebspatienten und ihre
Angehörigen können eine psychoonkologische Betreuung in Anspruch nehmen. Sie
hat das Ziel, die Betroffenen bei der Bewältigung der Krebserkrankung zu
unterstützen und bei Bedarf psychotherapeutische Hilfe anzubieten. Erste
Ansprechpartner sind in der Regel die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal
im Krankenhaus bzw. im Krebszentrum, die den Kontakt zu Fachkräften vermitteln.
Auch Krebsberatungsstellen und spezialisierte psychotherapeutische Praxen bieten
eine psychoonkologische Betreuung an.
Weitere Informationen zur Therapie des
Tumors und der Psyche enthält die kostenlose Broschüre „Darmkrebs und
Depression“. Bestelladresse: BGV, Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn oder im
Internet unter www.depression-erkennen.de
Adressen von Krebsberatungsstellen und psychotherapeutischen Praxen findet man
unter https://www.krebsinformationsdienst.de
vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.