Anzeichen einer Depression
Obwohl
es eine Reihe eindeutiger Krankheitszeichen wie Stimmungstiefs,
Antriebsschwäche, Freudlosigkeit oder auch Schlafstörungen gibt, bleiben viele
Depressionen unerkannt und damit unbehandelt. „Fühlt man sich länger als 14
Tage erschöpft und kaum noch in der Lage, den Alltag zu bewältigen, sollte man
seinen Hausarzt ansprechen“, rät Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand
des BGV: „Auch anhaltende Phasen von Angst und Niedergeschlagenheit oder
Interessenverlust sollten ärztlich abgeklärt werden. Die gesicherte Diagnose
ist ein erster Schritt auf dem Weg aus der Depression.“
Therapietreue
immens wichtig
Bei den meisten
Patienten bessern sich dank der Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie
die Symptome innerhalb weniger Monate. „Der Erfolg einer jeden Therapie hängt allerdings
maßgeblich davon ab, wie sehr der Patient bereit und in der Lage ist, sich an
den verordneten Therapieplan zu halten“, so Hackler. In der Medizin spricht man
von Therapietreue oder Compliance. Insbesondere bei stark depressiven Menschen,
die nur sehr eingeschränkt ihren Alltag bewältigen können, ist deshalb eine
engmaschige therapeutische Betreuung erforderlich. In vielen Fällen ist es
darüber hinaus sinnvoll, dass mit Einverständnis des Betroffenen Freunde oder Angehörige
informiert und mit einbezogen werden, um dem Erkrankten unterstützend zur Seite
zu stehen. Wichtig: Nach Abklingen der Beschwerden werden über einen Zeitraum
von mindestens 6 Monaten die in der Akuttherapie erfolgreich eingesetzten Maßnahmen
fortgeführt, um den Gesundheitszustand zu stabilisieren. Die Therapie wird
weiterhin regelmäßig durch einen Arzt kontrolliert, um frühzeitig Warnzeichen
für einen möglichen Rückfall zu erkennen. Auch hier ist das Mitwirken des
Patienten unerlässlich.
Kostenloser
Ratgeber
Weiterführende
Informationen bietet die kostenlose Broschüre „Den Alltag meistern, Lebensmut schöpfen“. Bestelladresse: BGV, Heilsbachstraße
32 in 53123 Bonn und im Internet unter https://www.depression-erkennen.de
Hintergrund
Bei leichteren Formen
der Depression können interaktive Trainingsprogramme im Internet ein guter
Einstieg in eine psychotherapeutische Behandlung sowie eine Unterstützung sein.
Das interaktive Online-Programm https://www.deprexis24.de/ ist ein zertifiziertes
Medizinprodukt, das nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelt, in mehreren
Studien überprüft und vom BGV positiv bewertet wurde. Es basiert auf den
Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. In einzelnen Therapieeinheiten
werden Techniken zur Bewältigung negativer Gedanken und Gefühle vermittelt und
verschiedene praktische Übungen, unter anderem zu Entspannung, Achtsamkeit,
Problemlösung, Konflikt- und Vergangenheitsbewältigung, angeboten. Mit Therapie-Angeboten
im Internet kann man Menschen erreichen, zu denen man sonst nicht vordringen
würde, weil sie aus Scham oder Angst vor Stigmatisierung den Gang zum
Therapeuten oder Arzt scheuen.