Erhöhtes Darmkrebsrisiko
Bei familiärer
Vorbelastung Vorsorge nutzen!
Bonn, 30.09.19 Darmkrebs ist die zweithäufigste
Krebsart in Deutschland. Die Therapieerfolge sind gut, die Heilungschancen, wenn
die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird, sogar sehr gut. In der
Broschüre „Darmkrebs und Depression“ gibt der Bundesverband für
Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V. (BGV) einen
Überblick über Früherkennungsmaßnahmen sowie die derzeitigen
Behandlungsstrategien. Daneben werden auch psychische Beschwerden thematisiert.
Verzweiflung, Angst und
Depressionen können mit der Krebserkrankung und der Therapie einhergehen und
bedürfen ebenfalls einer Behandlung.
Risikofaktor Familiäre Vorbelastung
In den letzten Jahren
erkrankten an Darmkrebs jährlich über 62.000 Menschen und mehr als 26.000
Betroffene sterben pro Jahr an den Folgen. Besonders gefährdet sind Menschen
mit familiärer Vorbelastung. Durchschnittlich entwickeln sechs bis acht von 100
Menschen Darmkrebs. Hat jedoch ein Verwandter diesen Tumor, so verdoppelt sich
das Risiko. Die Überlebensrate könnte deutlich höher sein, wenn die Angebote
zur Früherkennung besser genutzt würden. Wird die bösartige Krankheit in einem
frühen Stadium entdeckt, ist sie oft heilbar.
Früherkennungsmaßnahmen nutzen
Das familiäre Risiko
für Darmkrebs wird unterschätzt. So machen jedes Jahr nur drei Prozent der
Berechtigten von den angebotenen Untersuchungen Gebrauch. Wer in seiner Familie
einen Darmkrebsfall hatte, der sollte die Darmkrebsvorsorge besonders ernst
nehmen, appelliert Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand des BGV: „Die
Erkrankung hat eine erbliche Komponente, die dazu führt, dass sie schon in
einem Alter unter 50 Jahren gehäuft auftritt.“ Deshalb übernehmen Krankenkassen
bei Menschen mit familiärer Vorbelastung die Kosten für eine
Vorsorge-Darmspiegelung nicht erst ab dem 55. Lebensjahr, sondern unabhängig
vom Alter.
Depressionen bei Krebs
Auch wenn die
Therapien immer besser werden und die Heilungschancen steigen, ist die Diagnose
Krebs für Patienten und Angehörige ein Schock. Ängste, Unsicherheit und ein
Gefühl der Ohnmacht stehen im Raum. Ob eine psychische Belastung mit
vorübergehenden Phasen von Niedergeschlagenheit oder eine Depression vorliegt,
ist für den medizinischen Laien häufig nicht zu unterscheiden. Angehörige, die
Anzeichen einer Depression wahrnehmen, sollten den Betroffenen ermutigen, einen
Arzt anzusprechen. Krebspatienten und ihre Angehörigen können eine
psychoonkologische Betreuung in Anspruch nehmen. Sie hat das Ziel, die
Betroffenen bei der Bewältigung der Krebserkrankung zu unterstützen und bei
Bedarf psychotherapeutische Hilfe anzubieten. Erste Ansprechpartner sind in der
Regel die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal im Krankenhaus bzw. im
Krebszentrum, die den Kontakt zu Fachkräften vermitteln.
Kostenloser Ratgeber „Darmkrebs und
Depression“
Bestelladresse: BGV,
Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn oder im Internet unter www.bgv-depression.de